flat4 - Fahrdynamik Meßsystem (FMS)
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FMS 
Fahrdynamik Meßsystem (FMS)
 
Einsatzbereich
Das flat4 - Fahrdynamik Meßsystem, kurz FMS dient dazu, Fahrereingaben, wie z.B. Lenkradwinkel, Beschleunigungs- oder Verzögerungswunsch zu erfassen und die Raktionen des Fahrzeugs in Form von Kursänderungen, Beschleunigungen und Geschwindigkeiten zu messen und graphisch auszuwerten. 
So können Veränderungen am Fahrzeug (Fahrwerk-, Motortuning) mit dem Serienzustand verglichen und objektiv bewertet werden. Die Messung soll das subjektive Empfinden von Verbesserungen des Fahrverhaltens durch Meßwerte untermauern. 

Das FMS ist ein kompaktes Meßdatenerfassungs- und Auswertesystem, das vom interessierten Hobbyfachmann leicht nachgebaut und eingesetzt werden kann. Alle Komponenten bauen auf handelsüblichen Bauteilen, deren Bezugsquellen im Text genannt werden auf. Grundkenntnisse beim Bedienen von PC-Software und im Aufbauen von elektronischen Schaltungen werden vorausgesetzt. 

Das FMS ist portabel und kann in beliebige Fahrzeuge montiert werden. Der modulare Aufbau erlaubt den Anschluß zusätzlicher Sensorik oder die eigene Veränderung des vorgestellten Systems. Die Meßgenauigkeit soll für quantitative Aussagen ausreichend sein, jedoch nicht die Anforderungen professioneller Meßsysteme erreichen, um die Kosten niedrig zu halten. 
 

Meßgrößen
Es können bis zu acht Meßgrößen erfaßt werden. Das FMS soll folgende Größen messen: 
 
Kanal-Nr. Meßgröße Meßbereich Genauigkeit
1 Lenkradwinkel ± 180 Grad ± 1 Grad
2 Längsbeschleunigung ± 10 m/s² ± 0,1 m/s²
3 Querbeschleunigung ± 10 m/s² ± 0,1 m/s²
4 Fahrgeschwindigkeit 14 bis 230 km/h <= 4%
5 Gaspedalstellung Leerlauf bis Vollgas < 5%
6 Bremspedalbetätigung (Bremslicht) Bremslicht ein/aus 100%
7 Aufbaubeschleunigung (vertikal) ± 10 m/s² ± 0,1 m/s²
8 Geräuschpegel (Innen-, Motor-, Rollgeräusch)  50 - 120 dB(A) ± 5 dB
Alternativ zu einzelnen Größen können auch Temperaturen, z.B. Öltemperatur, Zylinderkopftemperatur, Außentemperatur oder Ansauglufttemperatur sowie elektrische Spannungen gemessen werden. 
 
Meßgröße Meßbereich Genauigkeit
Temperatur -50°C bis +600°C ± 3%
Spannung ± 5 Volt ± 1%
 
Aufbau des FMS
Die mit Hilfe der Sensoren gemessenen Daten werden als analoge Spannungen (Bereich +/- 5V) an eine Haupteinheit übergeben, dort aufbereitet und per Leitung an einen tragbaren PC (Notebook) übertragen. Die Meßsoftware ermöglicht die Überwachung der Messung, die Vorauswertung und die Abspeicherung der Daten auf Festplatte im ASCII-Format. 

Die Haupteinheit des FMS besteht aus einem 19-Zoll-Einschubträgergehäuse, in dem sich ein Teil der Sensoren und eine Analog/digital-Wandlerkarte mit 8 Meßeingängen befindet. An diesen Eingängen können die o.g. Meßsensoren angeschlossen werden. Der Mikroprozessor der Karte verarbeitet die Meßdaten und gibt sie als serielles Datenpaket (Datenrahmen) aus. Die Datenübertragung von der Haupteinheit zum PC erfolgt über eine serielle Schnittstelle (i.d.R. COM1 des angeschlossenen PC's) über eine direkte Drahtverbindung per RS232-Datenleitung. 

Nach der Messung können die Meßgrößen miteinander verrechnet werden, um neue physikalische Größen zu erzeugen. Durch Integration der Fahrgeschwindigkeit oder der Längsbeschleunigung wird z.B. der zurückgelegte Weg berechnet und dem Datensatz angehängt. Ein Zeitstempel wird jedem Datensatz vor dem abspeichern vorangestellt. Die Berechnung der neuen Größen erfolgt mit der leicht bedienbaren und in MS/DOS vorhandenen Programmiersprache QBasic. 

Die abgespeicherten Daten können dann nach der Messung mit der FMS-Filtersoftware aufbereitet werden und mit Hilfe eines beliebigen Tabellenkalkulationsprogrammes graphisch dargestellt werden. 
 

Gehäuse
Die A/D-Wandlerkarte sowie alle erforderlichen Elektronikschaltungen zur Signalaufbereitung der Sensorik sind ein einem 19-Zoll-Einschubträgergehäuse untergebracht. Dieses Gehäuse basiert auf einem Baugruppenträger der Serie Europac PRO Typ F84 TE der Firma Schroff. Die Abmessungen entsprechen DIN 41494 Teil 5. Die Bauhöhe beträgt drei Höheneinheiten (3HE) im Schroff-System.  Die Tiefe ist mit 295 mm mehr als ausreichend bemessen. Die Seitenwände bestehen aus 2 mm starkem Aluminiumblech. An der Frontseite sind zwei stabile Alu-Haltewinkel angebracht.  
  
Gehäuse 
19 Zoll-Gehäuse für Datenerfassung und Signalaufbereitung

In Führungsschienen können Einschubkassetten mit verschiedenen Breiten (Teileinheiten, TE) zu Aufnahme von Platinen herausnehmbar im Gehäuse befestigt werden. Die Stromzufuhr und die Meßsignalübertragung geschieht über Steckerleisten auf der Rückseite der Einschubkassetten (Backplane). Auf der Vorderseite der Einschubkassetten befinden sich Buchsen (z.B. Fa. Lemosa) für den Anschluß der Sensoren und BNC-Buchsen für den analogen Signalabgriff per Voltmeter. An der Rückwand des 19-Zoll-Gehäuses befindet sich eine Eingangsbuchse für die 12V= Versorgung aus dem Fahrzeugbordnetz und eine Schaltung zur Erzeugung von stabiliserten Versorgungsspannungen, z.B. 5V= für die Signalaufbereitung der Sensorik und 9V= für den Betreib der Datenerfassungskarte. 

Die Anordnung der Einschubkassetten, die Gestaltung der Frontplatten und Anschlüsse sowie die Verdrahtung der Backplane kann nach eigenen Vorstellungen erfolgen. Über eine 25-polige (oder 9-polige) Buchse, die die Signale der Backplane an eine Frontplatte führt, wird ein serielles Schnittstellenkabel zur Signalübertragung an den PC angeschlossen. 

Das 19-Zoll-Einschubträgergehäuse und alle Zubehörteile können bei der Firma RS Elektronik bezogen werden.
 

8-Kanal-Datenerfassung
Zur Erfassung der analogen Sensorsignale kommt eine Analog/Digital-Wandlerkarte mit acht A/D-Wandlereingängen zum Einsatz. An diesen Eingängen mit einer Auflösung von 12 bit können die o.g. Meßsensoren angeschlossen werden. Der gesamte Meßbereich von 0 bis 5V wird bei 12 bit Auflösung in 2 hoch 12 = 4096 Teile aufgeteilt. Die kleinste meßbare Einheit ist also 1,22 mV groß. Die Umwandlung von analogen nach digitalen Signalen erfolgt nach der Methode der schrittweisen Annäherung mit Hilfe des ICs Linear Technology LTC-1290. Die Referenzspannung von 5V wird mit einem Festspannungsregler LT 1021-5 erzeugt. Die Stromversorgung kann aus aus den Statusleitungen der seriellen Schnittstelle des PC bezogen werden oder von einer separaten 9V= Spannungsquelle. 

Die Analog/Digital-Wandlerkarte kann unter der Bestell-Nr. 96 76 53-66 bei der Firma Conrad Electronic bezogen werden. Die Abmessungen betragen 80 x 44 mm, so daß die Karte in eine Einschubkassette eingebaut werden kann. 

Material und Anschlußbelegung des Verbindungskabels zum PC: 

  • 1 Stck. 25 pol. SUB-D Anschlußbuchse (Meßdatenerfassungsseite)
  • 1 Stck. 9 pol. SUB-D Anschlußstecker (PC-Seite)
  • 1,5 m 4-polige abgeschirmte Leitung
 
25-pol. SUB-D
9-pol. SUB-D
Signal
Pin 20 an
Pin 4
Data Terminal Ready
Pin 7 an
Pin 5
Ground
Pin 4 an
Pin 7
Request to send
Pin 5 an
Pin 8
Clear to send
 
Sensorik
Meßgröße
Sensorprinzip
Hersteller
Best.-Nr.
Ausgangs- 
spannung
Signalver- 
arbeitung
Beschleunigung
Feder-Masse-System
Lucas Varity
BT04030
1 Volt pro g
integriert
Geschwindigkeit
Staudruckmessung
Conrad Electronic
108790-62
11 mV pro km/h
integriert
Lenkradwinkel
Endlos-Potentiometer
Conrad Electronic
Bourns 6534S-ZTT-102 
1 kOhm
14 mV/Grad
Spannungsteiler
Geräuschpegel
Mikrophon
Conrad Electronic
108766-62
28 mV pro dB(A)
integriert
Gaspedalstellung
Potentiometer
Conrad Electronic
Bourns 6534S-ZTT-102 
1 kOhm
80 mV/Grad
Spannungsteiler
Bremslicht
Abgriff am Bremslicht
selbst
---
5V oder 0V
Spannungsteiler
Tempratur
Thermoelement Typ K
RS Elektronik
219-4309
10 mV pro °C
Analog Devices AD594 oder AD 595
 
Sensorik 
Sensorik für Beschleunigungen, Temperaturen, Pedalschalter und Lenkradwinkelpotentiometer
  
Temperatursensorik 
Temperatursensorik: Auswerte-IC AD 594  mit 
Steckkupplung (oben) und Thermoelement (unten)
 
Meß- und Auswertesoftware
Die Meß- und Auswertesoftware ist in der Programmiersprache Basic geschrieben. Sie umfaßt folgende Funktionen: 
  • Einstellung der Abtastrate (Zeit zwischen zwei Meßwerterfassungen)
  • Einlesen der Meßwerte in den PC über die serielle Schnittstelle (COM1)
  • Umwandlung von Integerwerten in Fließkommazahlen
  • Umrechnung von Spannungen in physikalische Einheiten (Kalibrierung)
  • Berechnung von Größen aus mehreren Sensorsignalen (Zeitstempel, zurückgelegter Weg)
  • Abspeichern der Daten auf Festplatte im ASCII-Format
  • Anzeige von Meßdauer, Abtastrate, Dateiname, Anzahl der Meßschritte
  • Filterung einzelner oder aller Kanäle
Download der Meß- und Auswertesoftware: 
 
Meßsoftware "messen.zip" (3 kB)
 

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Stand 18.03.1999